Landingpage statt Web-Shop - Was bringt mehr Kundschaft?

vom: 01.06.15

Ein Blick auf die heutige Online-Marketing-Landschaft lässt schnell eine immense Anzahl an Web-Shops erkennen. Doch führt nicht jeder Shop zur gewünschten Umsatzsteigerung. Im Gegenteil - viele dieser Shops sind ein Spiegelbild dessen, leider oftmals blinden, Aktionismus der zugehörigen Unternehmen. Die Angst, den richtigen Zeitpunkt zum Absprung in die digitale Welt verpasst zu haben, führt zu hastig umgesetzten Auftritten, die den Produkten und deren Qualität oftmals nicht gerecht werden. Oft wird auch übersehen, dass der Erfolg eines Web-Shops von einigen wichtigen Faktoren abhängt. Hierzu zählt nicht nur die eigentliche Popularität der Produkte, sondern auch die Umsetzung des Shops in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit.

Bevor ein aufwendiger Web-Shop ins Leben gerufen wird, sollte jedes Unternehmen vorab genau evaluieren, ob hierzu die Notwendigkeit besteht. Macht ein Shop Sinn für die angebotenen Produkte bzw. Dienstleistungen?

Bei einem breiten Produktsortiment ist ein Webshop grundsätzlich von Vorteil, um der Zielgruppe die gesamte Bandbreite an verfügbaren Produkten präsentieren zu können. Gerade auch bei erklärungsbedürftigen Produkten lohnt sich die Bereitstellung von zusätzlichen Informationen - idealerweise in Kombination mit gut sichtbaren Kontaktmöglichkeiten. Ein weiterer wichtiger Aspekt stellt die Produktbeschreibung dar. Nicht jeder potenzielle Käufer bringt Produktkenntnisse mit und fühlt sich von möglichem Fachjargon angesprochen. Dies ist vor allem im B2B-Bereich wichtig. So werden auf allpax.de die einzelnen Produkte im Onlineshop stets mit den wichtigsten Fakten in Aufzählungsform versehen. So erhält der potentielle Käufer schnell einen Überblick über die wichtigsten Produktfaktoren, was letztlich die Entscheidung vereinfachen kann. Bei Vielen muss zudem der Bedarf ggf. erst geweckt werden. Professionell abgelichtete Produkte können dann noch einen großen Teil zur erfolgreichen Zielgruppenansprache beitragen.

 

Wie unterscheidet sich die Landingpage vom klassischen Webshop?

Während sich ein Web-Shop ideal für die Darstellung von Sortimentstiefe und -breite eignet, liegt der Fokus einer Landingpage auf einem einzigen Produkt. Meist werden sie von Unternehmen eingesetzt, die vor einer neuen Produkteinführung stehen oder saisonbedingt die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf ein bestimmtes Produkt lenken möchten.

Wie für jede andere Online-Präsentation, gilt auch für Landingpages, dass ein potenzieller Nutzer sich in weniger als 5 Sekunden dafür entscheidet, ob die jeweiligen Inhalte weiter vertieft werden oder die Seite schnell wieder geschlossen wird. In der Regel wird der Traffic einer Landingpage über den Einsatz von SEA und Social-Media-Maßnahmen generiert - sprich durch Display-Anzeigen oder einem Facebook-Post. Hierbei geht die Zielgruppe einem bestimmten Bedürfnis nach, dass in der jeweiligen Anzeige aufgegriffen wird. Es wird also eine Erwartung geweckt, die dann tiefgehender mithilfe der Landingpage bedient wird.

 

Wodurch charakterisiert sich eine professionelle Landingpage?

Wie der Name “Landingpage” bereits suggeriert, handelt es sich dabei um eine Seite, auf der ein potenzieller User landet, nachdem auf eine entsprechende Display-Anzeige geklickt wurde. Wichtig ist, dass bei Anzeige und Landingpage der sogenannte “Message Match” gegeben ist. Ist beispielsweise in der Anzeige die Rede von dem “Bestseller des Monats”, sollte die Landingpage leicht verständlich ausschließlich diesen Bestseller wieder aufgreifen.

Die primäre Aufgabe einer Landingpage besteht darin, die Fragen des potenziellen Besuchers auf dem ersten Blick klar und unmissverständlich zu beantworten:

Die Handlungsaufforderung lässt sich in verschiedenen Ausführungen integrieren.

Im Detail sollten also folgende Richtlinien beachtet werden:

  • Beschränkung auf die Vermarktung von nur einem einzigen Produkt bzw. nur einer einzigen Dienstleistung
  • Eine kurze, nicht werbliche Überschrift, die auf Bezeichnung und Nutzen des Produktes eingeht.
  • Die Einbindung einer angebotsrelevanten Abbildung.
  • Die Auflistung der fünf wichtigsten Kunden-Vorteile inklusive des USP (Eine Definition gibt es auf dieser Seite)
  • Die glaubwürdige Einbindung vertrauensbildender Elemente (Zertifikate, Siegel, Kundenstimmen, etc.)
  • Eine gut sichtbare, unmissverständliche Handlungsaufforderung

Die Art der Handlungsaufforderung richtet sich nach dem Produkt. Handelt es sich um ein bereits fest etabliertes und populäres Produkt, kann ein direkter Abverkauf sehr gut funktionieren. Bei komplexen Produkten und Neueinführungen eignet sich die Abfrage der Kontaktdaten zur direkten Beratung. Als generelle Faustregel lässt sich hier festhalten, dass ein Nutzer lieber weniger Daten angibt, als seine gesamte Privatsphäre preiszugeben. Wenn dem Unternehmen die Angaben eines Namens, einer E-Mail-Adresse und optional eine Rufnummer ausreichen, sollte die Abfrage auf diese drei Punkte beschränkt werden. Für manche Produkte bietet sich als zusätzliches Element noch der Einbau einer Verknappung. Klassische Beispiele sind die Vergabe prozentualer Rabatte für die ersten 100 Käufer oder das Angebot eines Probemonats bei der Bestellung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Im Rahmen einer Landingpage-Erstellung gilt “weniger ist mehr” - eine professionelle und dezent gehaltene Landingpage wird tendenziell besser angenommen als eine marktschreierische, überladene Version. In jedem Fall sollten die transportierten Inhalte glaubwürdig sein.

 

Welche Ziele können mit einer Landingpage erreicht werden?

Das Ziel einer Landingpage liegt in der Maximierung der Conversion Rate. Von einer Conversion wird gesprochen, wenn ein Interessent zu einem Kunden wird. Anhand der Conversion Rate wird der prozentuale Anteil der Klicks gemessen, die tatsächlich zu einer Transaktion geführt haben.Als messbare Ziele einer Landingpage spricht man sowohl von Micro-Conversions als auch von Macro-Conversions.

Zu Micro Conversions zählen beispielsweise:

  • die Verringerung von Retouren
  • die Steigerung durchschnittlicher Warenkorbwerte
  • die Verringerung von Abbrüchen

Unter den Begriff Macro Conversions fallen:

  • Abgeschlossene Transaktionen
  • Erzielte Umsätze
  • Erreichte Deckungsbeiträge

Da sich eine Conversion Rate in den seltensten Fällen über Nacht auf das Optimum maximieren lässt, ist vielen Landingpage-Betreibern zu der Durchführung regelmäßiger A/B-Tests zu raten.Hierbei werden zwei verschiedene Versionen derselben Landingpage generiert und gegeneinander getestet. In Fachforen wie konversionkraft.de sind zahlreiche Tipps zum effektiven Ablauf eines A/B-Tests aufgeführt.

Fazit:

Bevor immense Summen in die Umsetzung komplexer Web-Shops fließen, ist es ratsam das eigene Angebot alternativ auch mal der Erstellung einer Landingpage gegenüberzustellen. Vielleicht stellt sich dabei sogar raus, dass mit weniger Aufwand und Budget deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden können.

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